TV-Beiträge zum Thema Testosteronmangel des Mannes
Die Fernsehsendung „Visite“ des NDR hat sich in zwei Beiträgen mit dem Thema Testosteronmangel des Mannes (medizinisch: Männlicher Hypogonadismus) auseinandergesetzt. Was sind mögliche Ursachen und typische Symptome? Wie kann ein Testosteronmangel behandelt werden? Was empfehlen Experten? Diese und viele andere Fragen beantworten die Beiträge des Gesundheitsmagazins.
„Wenn Männer aus der Balance geraten“
Der erste Beitrag („Testosteronmangel: Wenn Männer aus der Balance geraten“) thematisiert Symptome des Testosteronmangels und Behandlungsmöglichkeiten. Als Experte erläutert der Androloge Prof. Dr. Michael Zitzmann (Münster) neben den markantesten Anzeichen (Antriebslosigkeit, Libidoverlust, Erektionsstörungen) auch die unterschiedlichen Formen des männlichen Hypogonadismus sowie mögliche Ursachen. In den meisten Fällen ist Übergewicht bzw. ein ungesunder Lifestyle Schuld.
Die Sendung stellte zudem zwei Männer mit einem Testosteronspiegel im Normbereich vor, die versuchten, ihren Testosteronspiegel auf natürliche Weise zu erhöhen. Beide setzten für vier Wochen auf eine gesunde Ernährung, viel Sport und bewusste Entspannung. Während einer der beiden seinen Testosteronspiegel tatsächlich durch die Lebensstiländerungen steigern konnte, blieb bei dem anderen der Testosteronwert gleich.
Bei Männern, deren Testosteronspiegel zu niedrig ist, kann es aufgrund des fehlenden Antriebs jedoch oft schwierig sein, diesen allein durch Lebensstiländerungen wieder in den Normbereich zu bringen (z. B. durch Gewichtsabnahme). In diesen Fällen kann eine medikamentöse Testosterontherapie helfen. Dazu wurde Dr. Matthias Bauermeister aus Pinneberg interviewt. Testosteron, so der Androloge, stärke die psychische Motivation der Betroffenen. Zudem werde bei übergewichtigen Männern Körperfett schneller ab- und Muskelmasse eher aufgebaut. So merke der Patient schnell Erfolge.
Die Testosteronbehandlung erfolgt mittels eines Gels oder einer Dreimonatsspritze.
Der Magazinbeitrag zieht das Fazit, dass zu wenig Männer wüssten, dass ihnen Testosteron fehlt. Wer den Mangel beseitige, schütze sich vor Krankheiten, habe mehr Energie und lebe wahrscheinlich sogar länger.
„Testosteronmangel – wann sollte man behandeln?“
Der zweite Beitrag mit dem Titel „Testosteronmangel – wann sollte man behandeln?“ befasste sich mit der Frage, wann die Behandlung eines Testosteronmangels sinnvoll ist und welche eventuellen Risiken es gibt. Hierzu wurde der Androloge PD Dr. Armin Soave (Hamburg) interviewt. Er betonte, dass eine Testosterontherapie nicht nur wirksam ist, sondern gemäß aktueller Studiendaten weder das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse (z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall) noch für die Entwicklung eines Prostatakarzinoms erhöht. Der Androloge betonte, dass vor Beginn einer Testosterontherapie mögliche Aspekte, die gegen eine Behandlung sprechen, abgeklärt werden müssen. Dazu gehören unter anderem ein ggf. bestehender Kinderwunsch oder ein vorhandener Brustkrebs beim Mann.
Welche Männer sind besonders häufig von Testosteronmangel betroffen?
PD Dr. Soave wies darauf hin, dass besonders Männer mit bestimmten Erkrankungen einen Testosteronmangel entwickeln, darunter jene mit:
- Adipositas (Fettleibigkeit)
- Metabolisches Syndrom
- Diabetes mellitus Typ 2
Doch wann genau liegt ein Testosteronmangel vor? Auch darüber informierte der Fernsehbeitrag. Die Diagnose „Männlicher Hypogonadismus“ kann gemäß der aktuellen Leitlinie der europäischen Urologengesellschaft gestellt werden, wenn der Gesamttestosteronwert unter 12 nmol/l liegt und anhaltende Testosteronmangel-Symptome wie Libidoverlust, Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit, depressive Stimmung oder eine reduzierte Knochendichte vorhanden sind.
Die TV-Beiträge stehen noch bis zum 28.01.2027 in der ARD-Mediathek.
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